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  Feuer * Velpke * Oebisfelder-Str. 38b * 21. Dezember 2010 * 06.53 Uhr

Vier Meter hohe Flammen - Katzen sterben

75 Feuerwehrleute im Einsatz - Eis und Kälte behindern die Löscharbeiten - Vermutlich 17 Tiere verenden durch starke Rauchentwicklung
Von Kristina Schlegel

VELPKE. Es war ein kräftezehrender Einsatz - das konnte man den Feuerwehrleuten gestern Vormittag ansehen. Der Notruf hatte sie 6.58 Uhr erreicht, rund drei Stunden später waren die Flammen in dem Mehrfamilienhaus in der Oebisfelder Straße gelöscht.
Brandschützer aus Velpke, Meinkot, Wahrstedt und Danndorf waren vor Ort. Unterstützung erhielten sie von der Helmstedter Kreisfeuerwehr, die einen Atemschutzcontainer und eine Wärmebildkamera mitbrachte. Auch die Berufsfeuerwehr Wolfsburg war in kürzester Zeit mit einer Drehleiter in der Oebisfelder Straße. "Die Zusammenarbeit hat super geklappt", bilanzierte Gemeindebrandmeister Sascha Kehlau.
Die Unterstützung sei sehr wichtig gewesen, sagte auch Einsatzleiter Gunnar Schuchmann: "Atemschutz-Träger sind schnell ausgelaugt." Während die Zusammenarbeit Hand in Hand lief, sorgten die extremen Witterungsverhältnisse für einige Probleme. Nicht nur der Zugang zum Haus war erschwert, sondern auch die Löschwasserversorgung. "Hydranten waren eingeschneit und zugefroren", so Kehlau und er appellierte an die Bürger: "Unsere Arbeit hätte erleichtert werden können, wenn Anwohner die Hydranten freiräumen würden."
Auch innerhalb des Gebäudes sei die Zuwegung nicht einfach gewesen, so Einsatzleiter Schuchmann: "Es war schwierig, an den Brandherd heranzukommen, da in der Wohnung vieles zugestellt war." Bis zu vier Meter hohe Flammen hätten in dem Gebäude gewütet, so Feuerwehr-Sprecher Rainer Marx. "Wären wir ein paar Minuten später eingetroffen, wäre ein Innenangriff nicht mehr möglich gewesen."
Das Obergeschoss sei nach dem Brand stark beschädigt, das bewohnte Erdgeschoss jedoch von den Flammen unversehrt geblieben. Um die unter Schock stehende 51 Jahre alte Bewohnerin kümmerte sich ein Rettungsteam. Sie hatte den Brand selbst gemeldet und blieb unverletzt. Für zahlreiche Katzen indes kam jede Hilfe zu spät. "Die Hausbesitzerin hatte sie in einem Großkäfig auf dem Dachboden gehalten, wo sie durch starke Rauchentwicklung zu Tode kamen", teilte die Polizei mit. Insgesamt 17 Katzen sollen in dem Haus gelebt haben. Kehlau sagte: "Wir haben keine lebend gefunden." Vier Wellensittiche konnten hingegen von den Einsatzkräften gerettet werden.
Nach ersten Erkenntnissen war ein technischer Defekt Ursache für den Brand. Untersuchungen sollen in den kommenden Tagen weitere Ergebnisse, auch zur Schadenshöhe, liefern. Bis dahin hat die Polizei den Brandort versiegelt und beschlagnahmt.
Für die 51-Jährige suchte die Samtgemeinde gestern nach einer Unterkunft. Uwe Wehke vom Ordnungsamt erklärte: "Die schlechteste Möglichkeit wäre die Obdachlosenunterkunft in Bahrdorf. Die zweite Möglichkeit ist eine gemeindeeigene Wohnung im Wahrstedter Dorfgemeinschaftshaus und die dritte Lösung eine Wohnung der Kreiswohnungsbaugesellschaft in Velpke."
Während des Einsatzes zeigte das Thermometer bis zu Minus 18 Grad Celius an. Sehr hilfreich war daher auch die Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes. Mitglieder der Schnelleinsatzgruppe aus Helmstedt und der Velpker Ortsgruppe bauten am Einsatzort Zelte auf und versorgten die Feuerwehrleute mit warmen Getränken. Zwei Mitarbeiter des Bauhofes streuten die Wege - und sorgten dafür, dass der erschwerte Einsatz weitestgehend rutschfrei vonstatten ging.

Wolfsburger Nachrichten, Helmstedt: 22. Dezember 2010, Helmstedt Lokales, Seite H06

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